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Donald bei der CIA (Sonstiges)

Fluegelflitzer, Göttingen, Montag, 23.01.2017, 03:03 (vor 2621 Tagen) @ AdamSmith
bearbeitet von Fluegelflitzer, Montag, 23.01.2017, 03:09

Ich weiß, dass viele Leute von ihm angeekelt sind. Auch wenn Ulrich natürlich besser weiß, was ich selber denke - ich mag Trump auch nicht und will ihn hier nicht verteidigen. Darum geht es hier garnicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Berichterstattung und öffentliche Wahrnehmnung um Trump mittlerweile droht so lächerlich zu werden, wie er selbst. Die einen machen aus einem ambigen Satz des Pressesprechers das Ende der Pressefreiheit, die anderen erzählen, er hätte die Wörter Klimaerwärmung und LBTG von der Homepgae des White House verbannt und der nächste will unten erzählen, er hätte seine Inauguration Speech aus einem Zeichentrickfilm geklaut.


Es geht doch gar nicht darum, ob man von Trump angeekelt ist - es ist ja schließlich nicht bekannt, ob er furzt, ins Essen spukt oder tatsächlich Golden Shower über sich ergehen lässt.

Es geht darum, dass viele Politikwissenschaftler, Journalisten, Juristen, Historiker und Intellektuelle im Verhalten von Trump Eigenschaften erkennen, die üblicherweise Diktatoren und Autokraten zugeschrieben werden. Das gilt umso mehr für Leute, die eigene Erfahrung in solchen Systemen gemacht haben (ob das die UdSSR, Libyen, Zentralasien oder zuletzt die Türkei gewesen ist). Und deren Erfahrung ist, dass dagegen nur absoluter Widerstand an jedem möglichen Punkt hilft und eben kein relativieren oder verharmlosen von "Kleinigkeiten".
Es kann natürlich sein, dass man aus seiner "linken" Sichtweise heraus denkt, ja gut besser ein gescheiterter Rechter, der das System, welches man selber verachtet zerstört oder massiv beschädigt als ein "Weiter so" im bestehenden System. Nur dann macht man sich der Mitwisserschaft schuldig. Ohne Mithilfe von Links wäre es viel schwieriger geworden für die NSDAP, die Weimarer Republik zu zerstören.

Warten wir doch noch mit den Dritte-Reich-Vergleichen, bis Herr Trump ein paar Wochen im Amt war.


Daher ist auch der Vergleich mit Obama und den Whistleblowern vollkommen inakzeptabel. Das Vorgehen war hart, vielleicht zu hart, aber in dem Fall, wie generell in der Obama-Regierung und zuvor bei Bush und Clinton war klar, dass geltenden Gesetze und gerichtliche Verfügungen eingehalten werden und dass man sich auf Aussagen der Regierung verlassen konnte.

Und dann lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Meinst du so Aussagen wie "Wir werden die transparenteste Administration aller Zeiten", oder die Aussagen bezüglich Philippe Reines und das Druckausüben auf den Supreme Court, sich nicht James Risen anzunehmen? Die Obama Administration hat bezüglich solcher Themen so oft die Unwahrheit gesagt, dass man garnicht weiß wo man anfangen soll. Bezüglich der Legalität der eingesetzten Mittel bei Reportern oder der Zurückhaltung von FOI-Requests haben einige Reporter, Watchdogs oder die AP sicher eine andere Meinung als du. Der Vergleich ist höchstens dahingehend inaktzeptabel, als dass es auf der Seite der Trump Administration überhaupt noch nichts gibt, dass man mit Obama vergleichen könnte. Trump wird hier als nächster Hitler bezeichnet, weil sein Pressesprecher sagt, "we will hold the press accountable", aber du siehst es als lächerlich an, dass demgegenüber Obama mehr Leute auf Basis des Espionage Act vor Gericht gezehrt hat, als alle Präsidenten zuvor zusammen und Journalisten mehr oder weniger offen mit gleichen Mitteln gedroht hat. Es hat schon einen Grund, dass die USA unter Obama beim Freedom of Press Ranking von Rang 20 auf 41 zurückgefallen sind. Man kann sich auf jeden Fall schon mal bei Obama bedanken, dass er Trump bezüglich Bullying der Presse perfekte Voraussetzungen hinterlassen hat.

Guardian Obama wants to lecture on Freedom of Press
Politico. Press Freedom and Hypocritcal Obama
WP Fact Checker Obama

Bei Trump sind Gesetzesverstöße, ignorieren von Gerichtsurteilen, nicht eingehaltene Verträge, nicht eingehaltene Zusagen so umfangreich dokumentiert wie sonst nur bei verurteilten Mafia-Chefs.
Wenn Trump bei so etwas harmlosen wie einer eher schlecht besuchten Amtseinführung und einem missratenen CIA-Besuch so eskaliert - muss man sich fragen, was passiert bei echten Katastrophen oder Skandalen.
Principiis obsta

Und: Alternative Facts sind Lügen, Alternative Right sind Rassisten/Faschisten - da gibt es kein grau.


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