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Jap (BVB)

Blarry, Essen, Dienstag, 23.08.2016, 18:42 (vor 2795 Tagen) @ Sascha

Da hat sich schon einiges verändert. Ein schleichender Prozess. Heute verbringt der BVB einen Großteil des Sommers in Asien und wer ein Autogramm haben möchte, muss Glück haben, wenn wenigstens ein Training in der Woche frei zugänglich ist. Die Kommunikationswege sind länger geworden und wo man früher oft miteinander diskutiert hat, wird es jetzt häufig als ein gegeneinander empfunden.

Das nennt sich "Professionalisierung", und davon ist nicht nur der BVB betroffen. Warum werden denn die wenigen verbliebenen Stars bei uns denn in Isolierung gehalten wie sonst Ronaldo und Messi? Weil sie, in kleineren Maßstäben, einen ähnlichen Stellenwert haben und entsprechend eine Art Schutzblase um sich herum benötigen, um sich aufs Kerngeschäft zu konzentrieren. Es ist noch nicht viele Jahre her, da haben auch "größere" Spieler der Borussia betont, wie unbeschwert man durch Dortmund schlendern und in Cafés etwas essen konnte, ohne groß belästigt und belagert zu werden - obwohl einen die ganze Stadt kennt. Da hat sich, Fußballhype sei Dank, die Kultur verändert, denn offensichtlich ist es den Spielern ja nicht mehr möglich, einigermaßen "in Ruhe" ihr privates Leben auch mal vor die eigene Haustür zu bringen. Das Bedenkenswerte ist in meinen Augen nicht, dass der Verein die Spieler davor in Schutz nimmt, alle zwei Meter mit der Augenhöhle in einer Selfie-Stange hängenzubleiben. Bedenklich ist, dass der Verein das überhaupt muss.
Und im Übrigen ist das auch einfach Bereitstellung eines professionellen Arbeitsumfelds, ohne das man sich abschminken kann, dicke Neuzugänge an Land zu ziehen. Gerade als Verein, der für die crêmè de la crèmê sowieso nicht besonders attraktiv ist. Gesamtpaket und so.

Und, weiterhin, ...

Man muss einfach sehen, dass unterschiedliche Leute auch unterschiedliche Zugänge zum BVB haben, unterschiedlich mit ihm leben und ihn auch unterschiedlich er-leben. Der Fan, der den BVB im Fernsehen verfolgt anders als der regelmäßige Stadiongänger mit Dauerkarte und derjenige, der sich vielleicht in Fanabteilung oder in sonstigen Gruppen aktiv einbringt, noch wieder anders.

... warum sollte das nicht auch für die Spieler gelten? Wir implizieren ja die ganze Zeit, diese "Abschottung" würde vom Verein ausgehen. Aber wollen "die Spieler", um weiterhin unsinnig zu generalisieren, überhaupt inmitten von ihnen Unbekannten in zwielichtigen Kneipen feiern, wenns was zu feiern gibt? Sollte man denen nicht auch eingestehen, sich ihren Umgang mit den Fans aussuchen zu dürfen? Unsere ganz jungen Hüpfer kennen es mittlerweile gar nicht anders, die wurden von Klein auf auf einer Wolke der Professionalität ausgebildet. Und die Veteranen von 2010 sind entweder verjagt oder gereift, haben heute vielleicht auch einen anderen Blick aufs Ganze, sind vielleicht froh, sich in einem anstrengenden Trainingslager wirklich aufs Sportliche konzentrieren zu können.


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