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Ich würde mal sagen: Powned! (Sonstiges)

Foreveralone, Dortmund, Sonntag, 05.07.2015, 03:11 (vor 3216 Tagen) @

So liest halt jeder, was er lesen will. Unlauter wird es dann, wenn die eigenen Verständnisprobleme zur pauschalierenden Diffamierung anderer Meinungen eingesetzt werden. Wie an deinem Dreizeiler zu zeigen wäre:

Schon in der seriösen Wissenschaft ist der Begriff keineswegs unumstritten.


Ein Satz, kleidet sich als Widerlegung meines Gesagten ("Schon"). Ist es aber nicht. Was heißt denn: "[...] anerkannten, wenn auch nicht von allen mitgetragenen, Beschreibungskategorie " anderes als, dass über das Konzept offen diskutiert wird, aber nicht alle einer Meinung sind, mithin das Konzept "umstritten" ist.

Nebenbei bringst Du dann noch die "seriöse Wissenschaft" ins Spiel, was ja zumindest implizit den Vorwurf enthält, ich würde mich eventuell auch auf "unseriöse Wissenschaft" beziehen.

Du aber setzt ihn als dumpf-populistische Keule ein um die Parlamente und Regierungen von achtzehn von neunzehn Euro-Staaten zu diskreditieren.


Ok, die Verschwörungstheorie haben wir hinter uns. Jetzt sind wir bei "dumpfem Populismus". Schauen wir doch mal, wo ich den Begriff in meinem Ausgangstext verwende.

Stelle 1: "[...] Machtkonflikt zwischen etabliertem (neoliberalen/postdemokratischen/wie auch immer) System und einem sozialistischen/demokratischen Herausforderer [...] "

Die Verwendung der Klammer und der Schrägstriche könnte den aufmerksamen Leser dazu bringen, dass der Autor die genannten Begriffe nur problematisierend verwendet, sich mithin ihre Zuschreibung nicht vollständig zu eigen macht. Denn der Schrägstrich steht in der deutschen Sprache laut Duden "zwischen zwei Wörtern oder Zahlen zum Ausdruck einer Alternative oder einer Zusammengehörigkeit". Deutlicher als durch ein explizites "wie auch immer" kann ich dann die Aussage nicht vornehmen, dass es beim Kern der Aussage nicht maßgeblich auf das verwendete Adjektiv ankommt.

Stelle 2: "Joseph Stiglitz, Columbia Professor und ehemaliger IWF-Chefökonom, beschreibt heute den Kampf der Postdemokratien gegen die griechische Alternative:"

Hier fasst der Autor in einigen wenigen Worten das zusammen, was der zitierte Herr Stiglitz in seinem Artikel macht; also nicht zwangsläufig eine Selbstübernahme des Wortes. Jetzt kann man freilich darüber streiten, ob der Autor a.k.a. ich den Sinn des Artikels richtig heruntergebrochen habe, schließlich benutzt Stiglitz an keiner Stelle das Wort "Postdemokratien", sondern spricht hpts. davon, dass "the eurozone [...] was never a very democratic project". Aber das wäre eine andere Baustelle.

Aber immerhin Ziel fast erreicht. Die Position des Gegenübers mit der Populismus-Keule desavouiert. Da gefallen mir ja fast die Anekdoten aus Deinem sozialen Umfeld besser...


Schade, das selbst sachlich argumentierenden Leute wie dir und fantasti hier mit üblichen Einzeiler-Polemik begegnet wird. Spricht leider Bände für das gesellschaftliche Klientel was hier den Ton angibt....in einem Forum eines Arbeitervereines.


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